Das Kirchenparlament (Synode) der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) hat ein Gesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt beschlossen. Das Gesetz tritt bereits am 1. November 2020 in Kraft. Es regelt grundsätzliche Anforderungen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, nennt Präventions- und Interventionsmaßnahmen, zeigt Hilfsmöglichkeiten auf und fördert die Aufarbeitung. Dabei bezieht es sich auf betroffene Kinder, Jugendliche und schutzbefohlene Erwachsene. Zu den wichtigsten Punkten gehören unter anderem eine Meldepflicht für alle kirchlich Mitarbeitenden, die grenzüberschreitendes Verhalten wahrnehmen, die verpflichtende Aufforderung an Kirchenkreise, Schutzkonzepte zu entwickeln und eine Ansprechperson für das Thema zu benennen sowie regelmäßige Fortbildungen für beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende. für weitere Details zum Gesetz bitte diesen Link öffnen
Bei sexualisierter Gewalt und Missbrauch ist so schnell wie möglich Hilfe nötig. Auch wenn jemand einen Missbrauchsverdacht hat und unsicher ist, was die nächsten Schritte sein könnten, gibt es Unterstützungsmöglichkeiten. Finden Sie hier Kontakt zu Ansprechpersonen und die wichtigsten Fragen und Antworten zum Umgang mit Missbrauch, sexualisierter Gewalt und Missbrauchsverdacht
Das "Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt" ist ein bisher einzigartiges Modell der Betroffenenpartizipation. Dort werden alle Fragen, die sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie betreffen, von Betroffenenvertreter*innen und kirchlichen Vertreter*innen gemeinsam bearbeitet. Es ist als zentraler Ort der Diskussion und Lösungsfindung mit Betroffenenvertretung sowie Kirchenvertreter*innen über mehrere Monate in intensiven Gesprächen durch eine externe Expertin entwickelt worden. Jede kirchenpolitische Entscheidung zum Umgang mit sexualisierter Gewalt geschieht unter Mitwirkung des Beteiligungsforums und damit unter direkter Mitwirkung Betroffener. für weitere Details, auch aus der Synode der EKD, bitte diesen Link öffnen
BeNe ist eine Seite von Betroffenen für Betroffene von sexualisierter Gewalt. Das zentrale Element ist das Ermöglichen der Kommunikation in Foren. Hier können verschiedenste Themen in einem sicheren Rahmen diskutiert werden. Manuela Nicklas-Beck, Betroffene im Beteiligungsforum, betont: „Wir brauchen einen Raum nur für Betroffene. Wir brauchen einen Raum, um uns auszutauschen und zu vernetzen, auch außerhalb von kirchlichen Veranstaltungen, kirchlichen Häusern und in Kirche Mitarbeitenden.“
Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt und Intervention im Kirchenkreis Cottbus
beschlossen in der Frühjahressynode vom 19.03.2022
An der Konzepterarbeitung waren beteiligt:
Pfarrerin Ina Vetterick (Ev.Kirchengemeinde Werben)
Elisabeth Engwicht (Kirchenmusikerin in Forst)
Norbert Lehmann (Diakon Arbeitsstelle Kinder-Jugend-Familie) Tel. 0170 4846697
Formular für eine Risikoanalyse/Fragebogen in Ihrer Gemeinde /Dienststelle/ Arbeitslatz
Hinschauen – helfen – handeln ist eine Fortbildungsinitiative der evangelischen Landeskirchen und der Diakonie gegen sexualisierte Gewalt. Die Begriffe stehen für eine Haltung, die wir als Menschen in der Kirche und Vertreter:innen unserer Institution einnehmen können. Präventionsmaßnahmen haben diese Haltung, eine Kultur der Achtsamkeit, zum Ziel. Wir werden sensibel für die Bedürfnisse und auch die Grenzen anderer Menschen. Dabei sind wir uns auch unserer eigenen Grenzen bewusst. Wir hören einander zu und geben Raum, über Grenzüberschreitungen und sexualisierte Gewalt sprechen zu können. Wir stärken Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch unsere tägliche Arbeit in den Gruppen, Kirchengemeinden und Einrichtungen der EKBO. So kann Unsagbares sagbar werden.
In der EKBO sind bereits Multiplikator:innen ausgebildet, die berechtigt sind, nach „hinschauen – helfen – handeln“ zu schulen. Wenn Sie selbst Interesse haben, als Multiplikator:in tätig zu werden, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme. Hier ist eine Übersicht zu den Angeboten und Informationen des AKD hinterlegt.
Für den Evangelischen Kirchenkreis Cottbus wird sich Jana Drews als Multiplikatorin schulen lassen und steht in absehbarer Zeit für Nachfragen zur Verfügung.