Das Kirchenparlament (Synode) der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) hat ein Gesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt beschlossen. Das Gesetz tritt bereits am 1. November 2020 in Kraft.
Es regelt grundsätzliche Anforderungen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, nennt Präventions- und Interventionsmaßnahmen, zeigt Hilfsmöglichkeiten auf und fördert die Aufarbeitung. Dabei bezieht es sich auf betroffene Kinder, Jugendliche und schutzbefohlene Erwachsene. Zu den wichtigsten Punkten gehören unter anderem eine Meldepflicht für alle kirchlich Mitarbeitenden, die grenzüberschreitendes Verhalten wahrnehmen, die verpflichtende Aufforderung an Kirchenkreise, Schutzkonzepte zu entwickeln und eine Ansprechperson für das Thema zu benennen sowie regelmäßige Fortbildungen für beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende.
BeNe ist eine Seite von Betroffenen für Betroffene von sexualisierter Gewalt. Das zentrale Element ist das Ermöglichen der Kommunikation in Foren. Hier können verschiedenste Themen in einem sicheren Rahmen diskutiert werden. Manuela Nicklas-Beck, Betroffene im Beteiligungsforum, betont: „Wir brauchen einen Raum nur für Betroffene. Wir brauchen einen Raum, um uns auszutauschen und zu vernetzen, auch außerhalb von kirchlichen Veranstaltungen, kirchlichen Häusern und in Kirche Mitarbeitenden.“
Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt und Krisenintervention im Kirchenkreis Cottbus
beschlossen in der Frühjahressynode vom 19.03.2022
An der Konzepterarbeitung waren beteiligt:
Pfarrerin Ina Vetterick (Ev.Kirchengemeinde Werben)
Elisabeth Engwicht (Kirchenmusikerin in Forst)
Norbert Lehmann (Diakon Arbeitsstelle Kinder-Jugend-Familie) Tel. 0170 4846697
Formular für eine Risikoanalyse/Fragebogen in Ihrer Gemeinde /Dienststelle/ Arbeitslatz
Hinschauen – helfen – handeln ist eine Fortbildungsinitiative der evangelischen Landeskirchen und der Diakonie gegen sexualisierte Gewalt. Die Begriffe stehen für eine Haltung, die wir als Menschen in der Kirche und Vertreter:innen unserer Institution einnehmen können. Präventionsmaßnahmen haben diese Haltung, eine Kultur der Achtsamkeit, zum Ziel. Wir werden sensibel für die Bedürfnisse und auch die Grenzen anderer Menschen. Dabei sind wir uns auch unserer eigenen Grenzen bewusst. Wir hören einander zu und geben Raum, über Grenzüberschreitungen und sexualisierte Gewalt sprechen zu können. Wir stärken Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch unsere tägliche Arbeit in den Gruppen, Kirchengemeinden und Einrichtungen der EKBO. So kann Unsagbares sagbar werden.
In der EKBO sind bereits Multiplikator:innen ausgebildet, die berechtigt sind, nach „hinschauen – helfen – handeln“ zu schulen. Wenn Sie selbst Interesse haben, als Multiplikator:in tätig zu werden, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme. Hier ist eine Übersicht zu den Angeboten und Informationen des AKD hinterlegt.
Für den Evangelischen Kirchenkreis Cottbus wird sich Jana Drews als Multiplikatorin schulen lassen und steht in absehbarer Zeit für Nachfragen zur Verfügung.